1. Hinterfrage die Nachricht!
Nachrichten mit einfachen Erklärungen und simplen Lösungen für komplexe Herausforderungen sollte man mit Skepsis begegnen.
In Zeiten von Facebook, Twitter und Co., in denen das Internet für viele Nutzer*innen die Informationsquelle Nummer 1 ist, trifft dieses Zitat wohl mehr denn je zu. Bevor das Internet zum Massenmedium wurde, waren Zeitungen, Radio und Fernsehen die Hauptinformationsquelle. Die dort arbeitenden Journalist*innen sind an berufliche Standards gebunden, in Deutschland ist dies der Pressekodex.
Das Internet bietet allen Menschen Raum für freie Meinungsäußerung, ist mittlerweile wichtiger Bestandteil der politischen Debattenkultur und damit grundsätzlich eine begrüßenswerte Erweiterung für demokratisches Engagement. Zu den sozialen Medien haben alle Menschen Zugang – News, Webseiten und You-Tube-Kanäle lassen sich mit nur wenigen Klicks erstellen und teilen. Gleichzeitig können soziale Medien zur Verbreitung falscher und irreführender Informationen und von Hassbotschaften verwendet werden.
Eine durch verzerrte Darstellungen beeinflusste öffentliche Meinung fördert Misstrauen in staatliche Institutionen und führt zuweilen zu menschenfeindlichen Ansichten in der Bevölkerung. Die strategische Verbreitung von Hetze, Desinformation und Narrativen, die unsere Gesellschaft spalten, vollzieht sich rasant.
Die Europäische Kommission sieht sich in der Pflicht, eine offene und faire öffentliche Debatte innerhalb der EU zu schützen und zu fördern, zum Beispiel mit einer Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung von Desinformation. Unter anderem hat die Europäische Kommission Unterrichtsmaterial für Lehrkräfte der Sekundarstufe bzw. für Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren entwickelt. Wie erkenne ich Desinformation? Welche Gefahren gibt es dabei? Und wie kann ich mich davor schützen? Zahlreiche Praxisbeispiele zeigen hier, wie man Fakten von Fiktion im Internet unterscheiden kann.
Mehr Informationen gibt es hier: https://ec.europa.eu/germany/news/20210415-unterrichtsmaterialien-lehrkraefte_de .
Für Lehrkräfte: Das Toolkit der Europäischen Kommission umfasst eine anpassbare Präsentation sowie einen Leitfaden mit Vorschlägen zur Unterrichtsgestaltung und weiterführenden Informationen:
https://europa.eu/learning-corner/spot-and-fight-disinformation.de
Der Begriff meint auf Deutsch so viel wie „Desinformation“. Darunter versteht man Falschinformationen, die zielgerichtet verbreitet werden, um dadurch einzelnen Personen, aber auch sozialen Gruppen, Organisationen oder gar einem ganzen Land zu schaden. Die Heinrich-Böll-Stiftung definiert Falschmeldungen in einer Publikation von 2020 konkreter als „Nachrichtenartikel, die wissentlich und nachweisbar falsch sind und die Leserschaft in die Irre führen könnten.“
Warum verbreiten Menschen vorsätzlich falsche Informationen im Netz?
Dafür gibt es u.a. zwei wichtige Motive:
Falschinformationen können in unterschiedlichen Formaten auftreten, z.B. als Nachrichtensatire, als Nachrichtenparodie, als Manipulation, als Werbung oder als Propaganda, und lassen sich nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Die Bundeszentrale für politische Bildung macht außerdem darauf aufmerksam, dass Falschmeldungen meist einen Bezug zu aktuellen Themen in Politik und Gesellschaft haben.
Deshalb ist es nicht nur wichtig, ob eine Meldung wahr oder unwahr ist, sondern auch, ob sie damit Schaden anrichten möchte (z.B. durch Manipulation) oder nicht (z.B. Satire).
Unter dem Hashtag #StopFakeNews gibt die Bundeszentrale für politische Bildung folgende Tipps, um Fake News zu identifizieren:
Mehr Informationen zum Thema Fake News findest Du unter:
Genug gelesen? Du kannst Dich auch entspannt zurücklehnen und Dir ein kurzes Video ansehen oder einen Podcast anhören.
Ob online oder offline – ein respektvolles Miteinander ist unverzichtbar. In sozialen Netzwerken, wo jede*r seine*ihre Meinung äußern und dabei anonym bleiben kann, scheinen das manche Nutzer*innen aber zu vergessen. Die Überschreitung von persönlichen Grenzen sowie hasserfüllte und abwertende Kommentare sind die Folge.
Als Bezeichnung wird dafür häufig der englische Begriff Hate Speech verwendet, der übersetzt Hassrede bedeutet.
Laut der Bundeszentrale für politische Bildung kommt es dann zu Hate Speech, wenn Menschen abgewertet oder angegriffen werden oder schlimmstenfalls sogar zu Hass oder Gewalt gegen sie aufgerufen wird. Das kann in Form von sexistischen, rassistischen oder antisemitischen Kommentaren geschehen. Im Prinzip handelt es sich bei Hate Speech also um Menschenfeindlichkeit gegen bestimmte Menschen oder Gruppen oder gar um Volksverhetzung im digitalen Raum.
Wichtig: Hasskommentare müssen dabei nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sein – sie können sich auch hinter lustigen Bildern oder Memes verstecken.
Hate Speech wird sowohl von einzelnen Personen als auch in organisierter Form durch sogenannte Trolle oder Hater verbreitet. Damit sind Menschen gemeint, die extra dafür angeworben werden, bestimmte Ideologien zu verbreiten. Sie stören gezielt die Gespräche oder Debatten innerhalb einer Gruppe, sorgen für Provokation oder streuen bestimmte, in der Regel radikale Inhalte.
In erster Linie kann es jede*n von uns betreffen, der*die das Internet nutzt!
Was kann ich gegen Hate Speech tun? Das No Hate Speech Movement gibt Tipps für den Umgang:
Mehr Tipps und Informationen findest Du bei Zehn Schritte gegen Hass im Netz.
Hate Speech hat nichts mit freier Meinungsäußerung zu tun, da sie die Würde der Menschen missachtet. Aus diesem Grund können Hasskommentare auch strafrechtlich verfolgt werden.
Beispiele von Hate Speech findest Du hier: www.bpb.de/252396/was-ist-hate-speech
Mehr Informationen zum Thema Hate Speech findest Du unter:
Genug gelesen? Du kannst Dich auch entspannt zurücklehnen und Dir ein kurzes Video ansehen oder einen Podcast anhören.